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Radiopreise der Erwachsenenbildung wurden vergeben

Im Wiener RadioKulturhaus wurden am 19. Jänner zum 11. Mal die Radiopreise der Erwachsenenbildung überreicht. Die Veranstaltung war ein Fest des österreichischen Radios.

Die Qual der Wahl
Für die Preisvergabe wurden 73 Produktionen aus drei Sendern des ORF und sieben privaten Sendern eingereicht. 16 Produktionen wurden für die Preisvergabe nominiert. Eine aus 19 Personen bestehende Jury hat davon die Preise in den Sparten Kultur, Information, Bildung/Wissenschaft, Kurzsendungen und Sparte Sendereihen vergeben.

""Medea hinter Gittern. Ein Häfn-Theater"" von Ulla Ebner
In der Sparte Kultur wurde Mag. Ulla Ebner für die Gestaltung der Sendung „Medea hinter Gittern. Ein Häfn-Theater“ auf Radio Orange – „Redaktion Globale Dialoge – Women on Air“ ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Sendung steht Kulturarbeit hinter Gittern. Ulla Ebner wurde bereits zum zweiten Mal  der „Radiopreis“ verliehen.

""Böses Blut. 75 Jahre Tuskegee-Syphilis-Studie"" von Franz Zeller
In der Sparte Information ging der Preis an Dr. Franz Zeller für die Dimensionen-Sendung „Böses Blut. 75 Jahre Tuskegee-Syphilis-Studie“ auf ORF Ö1. In der Sendung wurde das längste nicht-therapeutische Experiment in der Medizingeschichte behandelt, das an 399 Schwarzen „verübt“ wurde. Studiert wurde, wie sich der Krankheitsverlauf einer schweren Syphillis ohne Behandlung entwickelt. Bill Clinton sprach von einer Schandtat.

""Das Zigeunerlager Maxglan"" von Georg Wimmer, Erich Themmel, Andrea Schmid und Marcel Reidl
Der Preis in der Sparte Bildung/Wissenschaft ist nach dem langjährigen ORF-Kurator und Erwachsenenbildner Eduard Ploier benannt. Der „Eduard-Ploier-Preis“ ging an Mag. Georg Wimmer, der schon im Vorjahr mit dem Preis ausgezeichnet wurde, an Mag. Erich Themmel sowie Andrea Schmid und Marcel Reidl, stellvertretend für die Schüler/innen der 4C des Christian Doppler-Gymnasiums Salzburg für die von der Radiofabrik – Freier Rundfunk Salzburg gesendete Dokumentation „Das ‚Zigeunerlager’ Salzburg Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal“.

„FROzine: Ziviler Ungehorsam“ ebenfalls an Pamela Neuwirth
Der „Eduard-Ploier-Preis“ ging für die gleich bewertete Sendung von Radio FRO 105.0 „FROzine: Ziviler Ungehorsam“ an Pamela Neuwirth. Die Preisüberreichung nahm der Vorsitzende der ARGE Bildungshäuser, Ing. Rudi Planton, vor.

Radiokolleg als beste Sendereihe
In der Sparte Sendereihe wurde mit dem Radiokolleg eines der Bildungsprunkstücke des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgezeichnet. Den Preis, nahm die Redaktionsleiterin des Radiokollegs, Ina Zwerger, entgegen.

""Follow the Woman"" von Veronika Weidinger
In der Sparte Kurzsendungen wurde Mag. Veronika Weidinger für die FM4-Connected Produktion „Follow the Women“ ausgezeichnet, mit der ein Statement für Frieden im Nahen Osten abgegeben wurde.

Rundfunkpolitische Statements
Die Überreichung der Radiopreise der Erwachsenenbildung war Anlass für rundfunkpolitische Statements. Hörfunkdirektor Dr. Willy Mitsche betonte besonders die Rolle von Ö1, „Zugänge zu Wissenschaft zu schaffen, Diskurse zu eröffnen und zu einer kritischen Öffentlichkeit beizutragen, um der Bildung der neuen Wissenschaftsgesellschaft gerecht zu werden.“

Für die „Freien Radios“ betonte Georg Wimmer, dass die „Freien“ nicht mit den Privatradios gleichzusetzen sind und dass in Österreich keine duales, sondern ein triales Rundfunksystem besteht: öffentlich-rechtliche, private und freie Sender. Letztere kämpfen auf der Basis prekärer Arbeitsbedingungen ständig um ihre Existenz.

Radio und Bildung
Einer der Höhepunkte der diesjährigen Überreichung der Radiopreise der Erwachsenenbildung war die „Rede zum Preis“ des Kinderpsychiaters und Autors Dr. Paulus Hochgatterer, der mit feiner Ironie einen Streifzug durch die jüngere Geschichte des Radios unternahm und dieses für Bildung und Lernen positionierte.

 

 

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