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50 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ)

Über 100 Vertreter*innen der Erwachsenenbildung und Politik begrüßte der KEBÖ-Vorsitzende und Generalsekretär des Rings Österreichischer Bildungswerke, Georg Primas am 22. September zur Feier des 50-jährigen Jubiläums der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs im Europahaus Wien.

Erwachsenenbildung im Wandel unserer Gesellschaft

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, eröffnete in ihrer Funktion als Präsidentin des Rings Österreichischer Bildungswerke die Feier mit einer Festansprache und dankte der KEBÖ „für all das, was in den letzten fünf Jahrzehnten für die Erwachsenenbildung in Österreich passiert ist und erreicht wurde. Die zehn Verbände der gemeinnützigen Erwachsenenbildung sind es, die lebensbegleitendes Lernen ermöglichen und damit Nahversorger der Bildung sind – im urbanen und ländlichen Raum.“

„Wer eine fundierte Ausbildung hat und auf der Höhe der Zeit ist, hat damit im Leben und in der Arbeitswelt die besseren Chancen“, so Mikl-Leitner. Sie stellt fest, dass Lernen nicht mit dem Schulabschluss vorbei sei: „Lebenslanges Lernen ist ein ständiger Begleiter und gerade deshalb ist die Arbeit, die seit 50 Jahren in der KEBÖ gemacht wird, so wichtig“.

Bildungsminister Martin Polaschek wies darauf hin, dass insbesondere in den aktuellen Krisen und Herausforderungen, der KEBÖ als Dachverband und Sprachrohr für die Anliegen und Interessen der Österreichischen Erwachsenenbildung eine besondere Rolle zukomme. Der Bundesminister betonte die Notwendigkeit von Bildungsangeboten zur Entwicklung eines Bewusstseins für ein demokratisches Zusammenleben sowie zum Ausbau von Vertrauen in Wissenschaft und Forschung. Die zehn KEBÖ-Verbände registrierten vor der Pandemie jährlich rund 235.000 Veranstaltungen an insgesamt 6.200 Standorten mit über 4,2 Millionen Teilnahmen. Martin Polaschek würdigte diese Leistungen und richtete sich an die Festgäste: „Sie sind so wichtig, weil Sie am Puls der Zeit und ganz nahe an den Menschen sind.“ Abschließend fasste er zusammen, dass Bildung nicht nur ein persönlicher, sondern auch ein gesellschaftspolitischer Auftrag sei.  

Rückblick und Ausblick
In einer Podiumsdiskussion gaben Vertreter*innen von vier Verbänden ihre Einschätzungen zur bisherigen Entwicklung der Erwachsenenbildung und auch einen Ausblick auf die Zukunft. Einigkeit herrschte bei Sabine Letz (VÖGB), Tatjana Baborek (WIFI), John Evers (VÖV) und Georg Primas (RÖBW) darüber, dass die Erwachsenenbildung eine solide Basisfinanzierung, eine gesicherte nationale Finanzierung, um auch europäische Fördermittel in Anspruch nehmen zu können und eine Kooperation mit dem Bildungsministerium auf Augenhöhe brauchen. Eine besondere Rolle nehmen in diesem Zusammenhang die KEBÖ-Bundesverbände ein, weil sie für eine österreichweite Koordinierung und Umsetzung von bildungspolitischen Maßnahmen die Struktur, das Know-how und den Innovationsgeist mitbringen.

Den Wandel gestalten
Eine internationale Perspektive bot der diesjährige Keynote Speaker Uwe Gartenschlaeger, Präsident des Europäischen Erwachsenenbildungsverbandes (EAEA). In seinem Referat beleuchtete er die aktuellen globalen Krisen und die Rolle, die die Erwachsenenbildung bei ihrer Lösung spielen kann.
Er betonte, dass im Kontext der „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ hohe zeitliche Dringlichkeit bestehe, denn bei existentiellen Krisen, wie dem Klimawandel könne man nicht warten, „bis die heutigen Schulkinder ökologisch aufgeklärte Erwachsene werden.“
Auch die Befähigung zur digitalen Teilhabe und zum lebenslangen digitalen Lernen sei als Beitrag unverzichtbar.
Die Erwachsenenbildung müsse sich aktuellen Herausforderung weiterhin stellen und die Menschen befähigen mit aktuellen gesellschaftlichen Transformationen umzugehen und den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten.

ARGE BHÖ VertreterInnen bei der KEBÖ-Tagung 2022