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26. Radiopreise der Erwachsenenbildung vergeben

Gewinner*innen der 26. Radiopreise der Erwachsenenbildung im RadioKulturhaus gekürt – Plädoyer für eine kritische und demokratische Medienlandschaft

„Die Diversität der Medienlandschaft ist ein sehr wichtiger Bestandteil demokratischen Denkens, Lebens und Handelns. Wir sind auf sie angewiesen, hinsichtlich kritischer Meinungsbildung und einer Schärfung unserer Argumente. Wir sind auf sie angewiesen, wenn sie uns Neues vermittelt und uns in voreiligen Schlüssen an die eigene Verpflichtung zur Aufmerksamkeit erinnert.“ (John Evers)

Mit diesen Worten leitete John Evers, Sprecher der Jury, zur freien Preisrede des 26. Radiopreises der Erwachsenenbildung von Walter Hämmerle am Abend des 12. Dezember 2023 über.

Walter Hämmerle ist mit der Leitung der innenpolitischen Redaktion der Kleinen Zeitung betraut und engagierte sich im Rahmen einer zwanzigminütigen Preisrede für die Überreichung des 26. Radiopreises der Erwachsenenbildung und die angemessene Würdigung der Gewinner*innen.

Heuer gingen die Radiopreise an Produktionen von Ö1, FM4 und Freies Radio Innsbruck FREIRAD. Evers betonte die schwierige Entscheidung der Jury, denn alle nominierten Sendungen waren von besonders hoher Qualität und ausgezeichnetem Bildungswert.

Die Gewinner*innen

Mit dem 26. Radiopreis der Erwachsenenbildung wurden in der Kategorie Kultur Alexander Musik und Natasa Konopitzky für „Wut ist mein Territorium: Die Schriftstellerin Virginie Despentes“, ein Tonspuren-Beitrag auf Ö1, ausgezeichnet.

In der Kategorie Dokumentation, Information gewannen Andrea Kandioler-Kiml und Elisabeth Stratka den Preis für ihren Beitrag „Femizid Nummer 30“, eine Ö1-Produktion in der Reihe Hörbilder.

Elisabeth Scharang und Barbara Zeithammer überzeugten mit „Retten, wer zu retten ist. Wie können wir die massiven Versorgungslücken in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Österreich schließen?“, einem Punkt Eins-Beitrag auf Ö1 und gewannen somit die Kategorie Gespräche, Debatten. 

In der Kategorie Bildung/Wissenschaft (Eduard Ploier-Preis*) gewann die Sendung „Frau, Mutter, Wissenschaftlerin: Das Ringen um Möglichkeiten“ von Marlene Weck, Anna-Julia Saiger und Charlotte Trippolt. Dabei handelt es sich um einen Beitrag aus der Sendereihe ReVulvation, ausgestrahlt vom Freien Radio Innsbruck – FREIRAD.

Den Radiopreis der Kategorie Sendereihen, Themenschwerpunkte gewannen Elisabeth Scharang, Claus Pirschner und Diana Köhler für ihre Sendereihe „FM4 Field Recordings“.

„Die Gewinner*innen kritisieren in ihren Beiträgen u. a. geschlechterspezifische Gewalt, Versorgungslücken im psychosozialen Bereich und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die soziale Situation von Kindern- und Jugendlichen in betreuten Wohngemeinschaften und von geflüchteten LGBTIQ+ Personen in Österreich. Es geht auch um Arbeitsbedingungen in Hotellerie und Industrie. Die Gewinner*innen zeigen auf, wie wichtig persönliche Zugänge und außergewöhnliche Ideen für die Erwachsenenbildung und politische Bildung durch Radiomacher*innen sind“, kommentierte Evers weiter.

Überreichung

Die Preisüberreichung erfolgte durch Repräsentant*innen der preisverleihenden Verbände der Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) – Anna Thaller für die ARGE Bildungshäuser Österreich, Michael Sturm für das Berufsförderungsinstitut Österreich, Gottfried Luger für den Büchereiverband Österreichs, Bernd Wachter für das Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich, Florian Herzog für das Ländliche Fortbildungsinstitut, Georg Primas für den Ring Österreichischer Bildungswerke, Pia Lichtblau für den Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung, Jamie Woitynek und Peter Zwielehner für den Verband Österreichischer Volkshochschulen, Lukas Oppermann für die Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich und Tatjana Baborek für das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich.

Bernd Wachter vom Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich begrüßte im Namen der KEBÖ-Verbände ungefähr einhundert Personen im Großen Sendesaal des RadioKulturhauses und überreichte selbst auch den Eduard Ploier-Preis an die Gewinner*innen. Ingrid Thurnher nahm die Begrüßung als Gastgeberin vor und gratulierte den Preisträger*innen ebenfalls. Moderiert wurde die Überreichung vom Sprecher der Jury, John Evers (Verband Österreichischer Volkshochschulen), gemeinsam mit Juliane Nagiller, Wissenschaftsredakteurin und Radiomacherin bei Ö1 (Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft).

Wien, 12.12.2023

*Der 1998 verstorbene österreichische Erwachsenenbildner Eduard Ploier war Direktor des Bildungshauses Schloss Puchberg und von 1974 bis 1998 Mitglied der Hörer- und Sehervertretung des ORF und Mitglied im Kuratorium.

 

Text: https://www.medienpreise.at/radiopreis/

Foto: Michaela Obermair